BILLIG KANN LETZTENDLICH TEUER WERDEN

Dänische Umwelttechnologie ist nicht immer die günstigste Wahl. Richtig teuer kann es jedoch werden, die Lebenszykluskosten nicht mit einzukalkulieren.

Vandcenter Syd zählt zu den größten und ältesten Wassergesellschaften Dänemarks. Das Wasserwerk versorgt den Großteil der Stadt Odense mit sauberem Trinkwasser und bereitet auch Abwasser auf. In der Kläranlage surren die Motoren der in den Schlammsilos installierten Rührwerke – und das schon seit langem. Seit sehr langer Zeit.

"1989 haben wir 16 Rührwerke von Landia installiert. 14 sind noch heute im Betrieb, und die Propeller der letzten beiden wurden inzwischen an andere Rührwerke montiert", erzählt Ib Pedersen, der als Teamleiter für den Betrieb der Kläranlage bei Vandcenter Syd zuständig ist.

Der Pumpen- und Rührwerkshersteller Landia ist in Westjütland tief verwurzelt. "Von hier werden wir auch nie weggehen", so der Area Sales Manager Jacob Eybe Holdgaard. Selbst wenn dies bedeutet, dass Landia mit den Verkaufspreisen von den chinesischen Mitbewerbern kaum mithalten kann.

"Mit Produkten, die häufiger ersetzt werden müssen, könnten wir sicherlich mehr Geld verdienen. Das wäre aber eine sehr kurzsichtige Strategie, denn wir leben von unserem guten Ruf, und diesen wahren wir mit Produkten von langfristig hoher Qualität. Es ist recht ungewöhnlich, dass ein dänisches Unternehmen Produkte in China verkauft, aber wir machen das tatsächlich", so Jacob Eybe Holdgaard.

Qualität hat ihren Preis
Doch Qualität hat ihren Preis. Landia gewährt zum Beispiel während der gesamten Lebensdauer eines Rührwerks eine Garantie auf den Propeller. Dies ist nur möglich, weil der Propeller aus Edelstahl gefertigt ist, während andere Hersteller oftmals billigere Materialien verwenden.

Ib Pedersen stellt fest, dass dies ein Dilemma sein kann, und er ist sich bewusst, dass Landia bei der Anschaffung nicht zu den Günstigsten zählt. Aber zu billig einzukaufen ist auch nicht richtig.

"Natürlich kann man für alles einen zu hohen Preis bezahlen, und das ist natürlich nicht wünschenswert. Dennoch gibt es einen engen Zusammenhang zwischen Preis und Qualität, und gerade in unserer Branche ist es wichtig, auch die Lebenszykluskosten zu analysieren. Bei neuen Kläranlagen sollte die Lebensdauer gern 60 bis 80 Jahre betragen; dabei werden die Maschinen in der Regel über 20 Jahre abgeschrieben, wohingegen eine Maschine in der Industrie oft bereits nach fünf Jahren ersetzt wird", so Ib Pedersen.

Dänischer Kundendienst erwünscht
Neben den Preisen ist auch der Serviceaspekt wichtig, meint er.

"Wenn wir uns im Zusammenhang mit Produktangeboten aus China erkundigt haben, wie es mit dem Kundendienst aussieht, wurde uns mitgeteilt, dass man in Deutschland jemanden habe, der bei Bedarf zu uns kommen könne. Das ist uns nicht gut genug. Wir legen großen Wert auf einen gut funktionierenden Kundendienst vor Ort in Dänemark", erklärt Ib Pedersen.

"Die Rührwerke in Odense werden zweimal jährlich von Landia gewartet. Dabei werden sie geschmiert, und es wird vielleicht eine Dichtung ausgetauscht, aber selten etwas repariert", erzählt der Area Sales Manager.

"Viele Hersteller sind sehr um die Aktualisierung des äußeren Designs bemüht. Unser Schwerpunkt gilt jedoch der Hardware im Inneren der Produkte. Bei unserer Arbeit wird Qualität bis ins letzte Detail großgeschrieben. Dadurch vermeiden wir, dass die Kunden gezwungen sind, schon nach wenigen Jahren die Geräte nachzurüsten oder gar auszutauschen", erklärt Jacob Eybe Holdgaard.

Lebenszykluskosten mit berücksichtigen
Landia hat beim Energie-, Versorgungs- und Umweltausschuss des dänischen Parlaments vorgesprochen, um an die Politiker zu appellieren, damit diese Bestimmungen und Richtlinien für Produkteinkäufe einführen, bei denen das Augenmerk weniger auf dem niedrigsten Einkaufspreis, sondern vielmehr auf den Gesamtlebenszykluskosten liegt.

"Dänemark profitiert bisher von den strengen Wasserschutzauflagen. Dank dieser ist die Industrie gezwungen, Umwelttechnologien zu entwickeln, die in anderen Ländern Bewunderung und Anerkennung finden. Wir haben einen großen Wettbewerbsvorteil, und diesen sollten wir bewahren, unter anderem indem wir selbst auf gute dänische Produkte zurückgreifen, die umweltgerecht hergestellt wurden und zugleich in Dänemark Arbeitsplätze schaffen", so der Area Sales Manager von Landia.

Vandcenter Syd hat diese Botschaft längst verstanden, versichert Ib Pedersen.

"Es ist in der Tat möglich, bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen Kriterien in Bezug auf Wartung und Kundendienst sowie Anforderungen hinsichtlich Informationen über die zu erwartenden Lebenszykluskosten festzulegen. Ich möchte meinen Kollegen ans Herz legen, immer daran zu denken, um langfristig unangenehme Überraschungen zu vermeiden", ergänzt er.

Fakten: LANDIA A/S

  • Der Hauptsitz und der Produktionsstandort von Landia befinden sich in Lem Stationsby in Westjütland, und das seit 1933. Heute hat Landia Tochtergesellschaften in England, Norwegen, Deutschland und den USA; hinzu kommt ein eigenes Vertriebsbüro in China. Die Produkte von Landia werden in 35 Ländern weltweit verkauft.
  • Landia ist seit jeher Vorreiter für revolutionierende Produkte. So entwickelte zum Beispiel Christian Øllgaard, der Gründer Landias, bereits 1950 die erste Chopperpumpe der Welt.
  • Landia bietet Pumpen- und Rührwerkslösungen für viele unterschiedliche Branchen. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen die Landwirtschaft, die Abwasserwirtschaft, die Fischindustrie sowie Biogasanlagen. Im Allgemeinen kommen die Produkte von Landia immer dort zum Einsatz, wo ein schwieriges Medium gepumpt oder gerührt werden muss.
  • Landia ist seit 1994 nach ISO 9001 zertifiziert. Dank ihrer hohen Qualität sind viele Produkte aus dem Hause Landia bereits seit 25-30 Jahren in Betrieb, und das oftmals unter extremen Betriebsbedingungen. Dadurch profitieren die Kunden Landias von unschlagbar niedrigen Lebenszykluskosten, während der Ressourcenverbrauch gleichzeitig zugunsten der Umwelt auf ein Minimum reduziert wird

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